Der Autor

Träumend durch die Welt zu gehen, ist für manche sicher eine gar nicht unattraktive Vorstellung. Viele Menschen zahlen sehr viel Geld für Stoffe, die sie dazu in die Lage versetzen. Da ist es doch günstig, wenn man das auch ohne Hilfsmittel schafft. 

Ein Bein auf der Erde, das andere im Himmel. Schon alleine die Vorstellung führt zu geistigen Verrenkungen. Trotzdem versuche ich genau das. Sicher, es gelingt mir nicht immer. Doch der Fuß, der mich erdet ist das Schreiben. Es lässt meine Träume, meine Fantasien, meine Intuitionen real werden. 

Mein Ziel war es nie, ein Berufsschriftsteller zu werden, der seinen Lebensunterhalt mit Schreiben verdient und jedes Jahr einen Roman raushaut. Zum einen besteht dann immer die Gefahr, dass man sich in eine Art Elfenbeinturm zurückzieht und den Kontakt zum eigentlichen Leben verliert. Zum anderen wollte ich unabhängig sein von den zeitgeistigen Vorlieben der Leser. Mein Wunsch ist es, etwas mitzuteilen und das (hoffentlich) auf eine unterhaltsame Weise. Mir erscheint unsere momentane Welt unvollständig. Unser mechanistisches Denken, unsere Konzentration auf Wissenschaft und Ökonomie, hat uns leider den Blick auf andere, weniger offensichtliche Dinge versperrt. Den meisten Menschen wird das erst am Ende ihres Lebens bewusst. Warum weiß ich das? Nicht zuletzt deshalb, weil ich in einem Hospiz arbeite und schon viele Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet habe.

1965 in der „Provinz“ geboren, zog es mich noch vor dem Mauerfall nach Berlin. Allerdings stellte ich beim Germanistikstudium an der FU fest, dass mir der akademische Weg viel zu theoretisch ist. Also beschloss ich, mich mehr auf das Praktische zu konzentrieren. Mein Anspruch war, eine sinnvolle Tätigkeit auszuüben.. Letztlich bin ich in der Pflege gelandet und spezialisierte mich dort im Bereich Palliativ- und Hospizarbeit. Die Eindrücke und Erkenntnisse, die ich dadurch gewonnen habe, fließen ohne Zweifel in meine schriftstellerische Arbeit mit ein.